Nach einem beinahe tödlichen Rodeo-Unfall muss sich der junge Cowboy Brady Blackburn mit der Tatsache abfinden, dass er nie wieder reiten kann. Er stürzt in eine existentielle Identitätskrise: Nicht nur seine Umwelt, sondern vor allem er selbst als Nachkomme einer Sioux-Familie definiert sich über seine Arbeit mit Pferden. Der abschätzige Blick seines Vaters, der Abschied von seinen enttäuschten Fans und das Gefühl der Freiheit, das ihm das Reiten verschaffte, lasten schwer auf ihm.
In atemberaubenden Bildern erzählt THE RIDER von zerbrochenen Träumen und verlorenen Identitäten. Authentisch und einfühlsam hält der Film die Balance zwischen zärtlicher Poesie, archaischen Mythen und der rauen Lebenswirklichkeit im amerikanischen Heartland. Der tief berührende Film basiert auf den wahren Leben seiner Darsteller.
“Chloé Zhao sieht sich selbst als feministische Filmemacherin, aber statt weibliche Figuren aus einer weiblichen Perspektive zu zeigen, interessiert sie sich mehr dafür, klassische Männerfiguren aus Frauensicht zu untersuchen. Und obwohl die Regisseurin die traditionellen Männlichkeitsvorstellungen der Cowboy-Community konsequent hinterfragt, hat THE RIDER nie etwas Bitteres oder Zynisches an sich, wie man es von vielen Wildwest-Abgesängen ihrer männlichen Kollegen gewöhnt ist. Stattdessen erweist sich der trotz großer Bilder angenehm nüchtern inszenierte Neo-Western als ebenso zärtliches wie wahrhaftiges Porträt eines Rodeo-Reiters, der nicht länger aufs Pferd steigen darf.” (Filmstarts)
Regie: Chloé Zhao / Drehbuch: Chloé Zhao / Kamera: Joshua James Richards / Schnitt: Alex O'Flinn / Musik: Nathan Halpern / Ton: Benjamin Gieschen, Paul Knox, Mike Wolf Snyder / Produktion: Caviar, Highwayman Films / Produzenten: Mollye Asher, Sacha Ben Harracho, Bernt Hamelinck, Chloé Zhao / Mit: Brady Jandreau, Tim Jandreau, Lilly Jandreau, Cat Clifford, Terri Dawn Pourier, Lane Scott, Tanner Langdeau, James Calhoon, Derrick Janis
USA 2018 / 104 Minuten / DF, OmU (englisch) / Cinemascope