Jetzt wär’s echt schön, wenn eine Zeitlang einmal nichts passieren würde. Der Brenner (Josef Hader, wer sonst) ist nun vollinhaltlich eine gescheiterte Existenz, nur das kleine Haus seiner verstorbenen Mutter im Grazer Nicht-sehr-Nobelbezirk Puntigam ist ihm geblieben, eine erbärmliche Bruchbude ohne Strom,dafür mit undichtem Dach. Also zieht er um, von der Hauptstadt in die Heimatstadt. Back to the roots, sozusagen. Leider sind die ziemlich angefault, genau wie sein Dachstuhl. Als Brenner nämlich seinen alten Polizeischulfreund Köck (Roland Düringer), heute als zwielichtiger Altwarenhändler tätig, aufsucht, um sich Geld auszuborgen, steht auf einmal auch der Aschenbrenner (Tobias Moretti) da – auch einer von damals, und immer noch einer von denen: Aschenbrenner ist hier jetzt Chef der Kriminalpolizei. Tja, und wenig später ist der Köck tot, und der Brenner liegt mit einem Kopfschuss im Krankenhaus – weiß aber nicht, was passiert ist. Der Aschenbrenner scheint allerdings was zu wissen. Vor allem wissen sie beide, dass sie früher einmal alle gemeinsam eine riesengroße Dummheit gemacht haben, mit schrecklichen Konsequenzen, die offensichtlich immer noch nicht ausgestanden sind. Gut, dass sich wenigstens die Frau Dr. Irrsiegler (Nora von Waldstätten) so nett um den Brenner kümmert. Doch was der Brenner, großstadtverwöhnt, nicht bedenkt: Graz ist ein besseres Dorf, hier kennt jeder jeden, und manche einander noch viel genauer als man glaubt. Das Leben ist hart, aber unfair.
Regie: Wolfgang Murnberger / Drehbuch: Josef Hader, Wolfgang Murnberger, Wolf Haas, nach dem gleichnamigen Roman von Wolf Haas / Kamera: Peter von Haller / Schnitt: Evi Romen / Ton: Heinz K. Ebner / Ausstattung: Andreas Donhauser, Renate Martin / Kostüm: Martina List / Produktion: Dor Film / Produzenten: Danny Krausz, Kurt Stocker / Mit: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora von Waldstätten, Roland Düringer, Margarethe Tiesel, Hary Prinz, Johannes Silberschneider, Sasa Barbul, Christopher Schärf
Österreich 2014 / 123 Minuten / Cinemascope / Dolby Digital